Das Schießwesen in unserem Verein
Aus Überlieferungen ist bekannt, daß der Schießbetrieb in den ersten Jahren nach der Gründung hinter Stelters Mühle am Weg in Richtung Moor (heute Mühlenweg) durchgeführt wurde. Als Kugelfang diente ein aufgeschütteter Erdwall.In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde der erste Schießstand bei Gastwirt Ernst Brand (Großvater von Jürgen Zelle; hier steht auch heute noch unser Schießstand) errichtet. Die Schießtreffer wurden von den „Scheibenguckern“ angezeigt. Das waren auch sehr oft Kinder. Durch Irritationen bei der Verständigung wurden die Schießergebnisse zum Teil nachhaltig verbessert. Schüsse, die auf dem Boden Sand aufwirbelten, wurden als Treffer im Zentrum der Scheibe angezeigt.Vom einem der letzten Königschießen vor dem zweiten Weltkrieg ist bekannt, daß ein paar halbwüchsige Jungen versuchten, die Ergebnisse zu beeinflussen. Hinter der Hecke vom Nachbargrundstück Eickhoff (heute Stefanie Degen) schossen sie mit einem anderen Gewehr auf die Scheibe. Trotz des Schabernacks wurde der Königsthron würdevoll besetzt.
1960 übernimmt der Verein das Schießen. Mit Heinrich Dettmer wurde der erste Schießwart (Stellvertreter: Wilhelm Rust, sen.) gewählt. Dettmer hatte auch in den in den Vorjahren schon den Schießbetrieb organisiert. In diesem Jahr wird das erste vereinseigene Kleinkalibergewehr angeschafft. Der Mitgliedsbeitrag wird deswegen von 2 DM auf 5 DM erhöht. 1961 kauft man ein zweites Gewehr und den ersten Schießautomaten. Freiwillige Spenden mehrerer Mitglieder ermöglichen die Anschaffung. Die Ausrichtung vom eigenen und Teilnahme an Pokalschießen anderer Vereine ist jetzt fester Bestandteil im Schützenjahr. Dieses Schießen erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Früher erhielten die besten Schützen Fleischpreise. So ist es auch mal vorgekommen, daß zwei Schützen mit dem gleichen Ergebnis auf Platz eins lagen. Es war aber nur ein Schinken für den ersten Platz vorhanden. Ganz schnell wurde aber eine von allen (?) akzeptierte Lösung gefunden. Mit einem scharfen Messer wurde der Schinken flugs geteilt.
Unser König Fritz Plate (späterer Bürgermeister) wird beim Kreiskönigstreffen 1963 in Wagenfeld Kreiskönig. Er gestaltet die bisherige Königskette ganz neu. Die Kosten für das neue, wunderbare Prachtstück werden von ihm übernommen.1966 wird ein zweiter Schießautomat angeschafft. Das Kinderkönigspaar erhält eine Königskette und Krone.Im Jahr 1977 wurde der mit Schießscharten versehene Schießstand von der Aufsichtsbehörde geschlossen. Ab jetzt wurde vorübergehend nur mit dem Luftgewehr geschossen. Anläßlich des 75-jährigen Jubiläums 1980 wurde das Pokalschießen auf dem Schießstand des Schützenvereins Blockwinkel durchgeführt.
Nach 1 ½ jährigem Genehmigungsverfahren fand im November 1980 die Grundsteinlegung statt. Nach 2700 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden der Mitglieder konnte 1982 der neue Schießstand eingeweiht werden. Neben dem umgestalteten Aufenthaltsraum wurde eine unterirdische 50m Schießbahn gebaut. Für die Zukunft sind somit Immissionsbelästigungen hinsichtlich Lärm für die Nachbarschaft ausgeschlossen. Die Belastung der Schießbahn wurde 1997 erfolgreich getestet.
Ein von der B61 abgekommener großer LKW, der oberhalb der unterirdischen Schießbahn zum Stillstand kam, richtete keinen großen Schaden an. Im Laufe der Jahre reifte die Entscheidung den mittlerweile zu klein gewordenen Aufenthaltsraum zu erweitern. Vor allem unsere Schützendamen hegten sehnlichst den Wunsch nach Toiletten und einer Küche. Bisher mußten im Bedarfsfall die Toiletten in der Nachbarschaft aufgesucht werden. Eine vorrübergehend ins Auge gefaßte Aufstellung und Nutzung eines alten Kornspeichers mußte aus Kostengründen aufgegeben werden. Nach Abwägung und Betrachtung der finanziellen Mittel entschieden wir uns für einen kompletten Neubau des Aufenthaltsraumes. Als Bauart wurde ein Holzrahmenbau gewählt. Innerhalb von 2 Monaten wurde die Genehmigung erteilt. Im Sommer 1998 wurde mit dem Bau begonnen. Unter der Regie vom Zimmerei-betrieb Renzelmann und nach 3600 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden konnte am 21. August 1999 die Einweihung gefeiert werden. Dank eines großzügigen Zuschusses unserer Gemeinde, Spenden und Bausteinen unserer Mitglieder wurde ein wunderbares Bauwerk geschaffen. Alle sind von dem niveauvoll gestalteten Innenraum begeistert. Unser Ehrenpräsident und Malermeister Wilhelm Schmidt hat hier eine äußerst ansprechende Arbeit geleistet. Auch ein Feuer in der Außenschale des westlichen Giebels hat der Schießstand 2002 gut überstanden
.In der jüngeren Vergangenheit hat unser Ehrenschießwart Hermann Hartau 25 Jahre aufopferungsvoll und mit viel Liebe den Schießbetrieb geleitet. Auch unsere heutigen Schießwarte Sebastian Rust, Laura Rohlfs und Klaus Zum Vohrde versuchen mit größtem Engagement uns das Schießen nahe zu bringen. Seit 2002 versuchen wir unsere Kinder mit der neu angeschafften Laserschießanlage an den Schießsport heran zu führen. Wir sind stolz auf unseren Schießstand. Unser Wunsch soll es weiterhin sein, daß unser Schießstand eine Stätte der Begegnung, der Geselligkeit, der Freundschaft und des Schießsports bleibt.