Scholen 
In der Mitte vom Landkreis Diepholz und im Herzen Niedersachsens

Scholen

Aus der Vergangenheit
Die ersten Urkundlichen Erwähnungen von Scholen reichen bis ins Jahr 1270 n.Chr. zurück, was aber nichts über das wahre Alter aussagt.

Der Name Scholen (Skelene 1270 , Scolono 1333 , Scholono 1345) bedeutet soviel wie „schöner Wald“. Gutzeit hält sich an die Schreibweise Schalen (1370) und vermutet einen Zusammenhang mit dem niederdeutschen „schall“ (Trinkgefäß). Eine andere Möglichkeit währe die Ableitung aus dem mittelniederdeutschen Wort „scholen“ für schwanken oder für seichtes Wasser.
Seid der jüngeren Steinzeit und der Bronzezeit ist der Scholener Raum besiedelt. Ein von Pastor Israel gefundenes Urnengräberfeld

(in der Nähe von Imholze), und ein einzelnes Hühnengrab westlich von Scholen beweisen dies.


Ritter Dietrich von Scholen
Um das Jahr 1200 gab es auch einen Ritter. Der Ritter mit dem Namen„Ritter Dietrich von Scholen“ gehörte zu den „Burgmannen“ des Schlosses Wölpe bei Nienburg.


Warum ein Ritter mit dieser Namensgebung?
Die Wölper Grafen von 1250 waren in der Gegend von Sulingen begütert, bevor sie vor den Grafen von Hoya den Rückzug antreten mußten. Daher ist wohl auch die Bindung des Ritters von Scholen an Wölpe und das Stift Minden, das besonders stark um Sulingen und Nienburg vertreten war, zu erklären.
In Erscheinung tritt Dietrich von Scholen (Thedorrcius de Sconlo) mit seinen Sohn im Jahre 1209, als der Bischof von Minden den Zehnten von Groß Vorlingen bei Husum am das Kloster Loccum übergibt. Dies geschieht, als Dietrich von Scholen darauf verzichtet. Und das recht auf Zehntzug dan den Bischof zurück gibt.Dietrich von Scholen taucht in einer zweiten Erwähnung im Jahre 1215 in den Stiftungsurkunden des Klosters Mariensee als Zeuge auf. Es hadelte sich dabei um das „Hauskloster“ der Wölper Grafen. Dietrich erscheint als einer der „Burgmannen“ des Bernhard von Wölpe.,Schließlich hat Ritter Dietrich mit seinem Söhnen im Jahre 1217 auf die Zehnten zu Schlessinghausen und Roggelage südlich von Nienburg Verzicht geleistet. Danach verliert sich seine Spur.


Beziehung zu Herford
Für das hohe Alter von Scholen spricht die Tatsache, daß sich dort zwei Höfe befunden haben, die in Herforder Besitz waren. Der Damenstift Herford ist bereitz 822 (wie Corvey) gegrundet worden. Die beiden abhängigen Höfe hatten Abgaben an den Haupthof Natenstedt zu liefern, der bereitz um 1150 erscheint. Bei der Teilung von 1370 ist Scholen Oberhoya zugeteilt worden. Man rechnete es 1370 der Vogtei Harpstedt zu, 1380 aber zu Hoya.Diese Höfe mußten jahrlich je sechs Ellen Stoff, sieben Scheffel Braugerste und ein Schaf abliefern.„Dazu haben noch Meinric von Scholen 7 Scheffel Gerste und einen kleinen Krug, wie er zum Honigmessen benutzt wird, voll Butter ... zu liefern“.Darauf geht hervor, daß in Scholen Schafzucht und Wollweberei betrieben wurde. Aufgrund der Schafzuchtmuß sich um Scholen herum große Heideflächen befunden haben.
Im Jahre 1333 waren Johannes Spital und Herrmann Blocmanndie „Besitzer“ der beiden Höfe, dem 1341 Johann Blocmann folgte.Die Höfe waren nicht „frei“, sondern waren Adeligen zum Lehen gegeben. Zu dieser Zeit war Gyselbertus Nevel mit beiden Höfen belehnt. Im Jahre 1423 erhält der Knappe Johann Nevel und nach seinem Tode Heinrich Wend sen. diese Güter. Es folgt 1448 Heinrich Wend jun..
In der Schwedenzeit (1635 – 1648) wurde ebenfalls über schlimme Zustände in Scholen berichtet. Die Lage der uralten Heerstraße   Bremen – Minden – Frankfurt ist sicher einer der Gründe gewesen, die zu den besonderen Belastungen geführt hat. Auch wurde Scholen im Siebenjährigen Krieg und zu der Zeit Napoleons „stärkeren Belastungen“ ausgesetzt, was natürlich auf Blockwinkel und Anstedt betraf.
Der Name „Torfscholen“ ist darauf zurückzuführen, daß neben der Landwirtschaft im umfangreich vorhandenen Moor Torf gestochen und verkauft wurde.